Beim Kauf von Mortimer wiesen seine Ledersitze deutliche Abnutzungsspuren auf, was bei einem dreißig Jahre alten Fahrzeug ja auch niemanden wundern sollte.
Dank dem Lederzentrum (unbezahlte Werbung), konnte ich mit ein wenig Anstrengung, einem handwerklich begabten Bruder und sechs Stunden Einsatz zu zweit Abhilfe schaffen.
Vorab war es notwendig von einem Sitz unten eine Lederprobe zu nehmen, was dank des großzügigen Überhangs nach Ausbau eines Sitzes kein Problem war. Dieses Stück wird dann an das Lederzentrum geschickt.
Die Komponenten des Lederzentrum Lederreparaturset:
Benzin zum Reinigen
Reinigungsschaum – zur Vorreinigung
Tönung
Versiegelung (“Protektor”)
Und zusätzlich in meinem Fall noch “Flüssigleder” (eine Art Spachtel in Lederfarbe). Das würde ich jedem empfehlen, denn Falten führen ja zu kleinen, kaum sichtbaren Rissen.
Zusätzlich benötigt
Fön
kleiner Spachtel
Die Vorgehensweise
Die einzelnen Schritte für den Ablauf habe ich mir hier im Vorfeld notiert:
1. Reinigen der Fläche
–a. Lederreiniger mit Bürste kreisend auftragen
–b. Reste mit Microfasertuch abtragen
–c. Reinigen der Stelle mit Reinigungsbenzin und einem Microfasertuch
2. Füllen mit Flüssigleder
–a. Risse spachteln
–b. Trocknen lassen (Achtung schrumpft beim Trocknen) ggf. fönen um den Vorgang zu beschleunigen
–c. Ggf. Oberfläche schleifen
–d. Ggf. reinigen mit Benzin (wenig!)
–e. Wiederholen von a-d bis Risse und Falten gespachelt sind
3. Schleifen mit Benzin
–a. fönen um zu trocknen
4. Tönen Lederfresh
–a. Mit Schwamm betupfen
–b. trocknen lassen
–c. Wiederholen von a+b bis eine gleichmäßige Farbgebung vorhanden ist.
5. Versiegeln mit Protektor
–a. Mit Schwamm auftragen
–b. Sanft nachwischen
Wichtig ist, dass man sich Zeit lässt, gerade beim Spachteln. Das Flüssigleder zieht beim Trocknen zusammen und wenn man zu schnell ist, bleibt ein Krater.
Optik:
Meinem Bruder und mir persönlich war es auch wichtig, dass die Oberflächen nicht zu glatt werden sondern eine natürliche “Lederoptik” behalten. Daher haben wir nicht alles komplett verspachtelt, sondern kleinere Falten erhalten, die noch keine Rissbildung zeigten.
Verbrauch:
Meine Sitze hatten (nach 30 1/2 Jahren) zwar keine Löcher oder tiefe Risse, aber durchaus tiefe Falten mit Mikrorissen und extreme Abschabungen, sodass mir auf Facebook zum neusatteln geraten wurde.
Dementsprechend hoch war auch mein Materialverbrauch: vom Flüssigleder und von der Tönung wurden 40 bis 60 Prozent verbraucht.